Design auf Wunsch für den Yacht-Bereich

Hering Berlin stattet mit seinem Porzellan die größten Yachten der Welt aus. Was wünschen sich Eigner an Bord? Stefanie Hering gibt Antworten im Interview mit dem Magazin “Streifzug Yachting”.

Streifzug: Auf welchen Yachten wird bereits von Hering Berlin Objekten gespeist? Sind darunter auch bekannte Namen?

Stefanie Hering: Darunter sind auch bekannte Namen, selbstverständlich. Wir unterschreiben nur für jedes Projekt eine Geheimhaltungserklärung, deshalb dürfen diese nicht preisgegeben werden. Ich kann allerdings verraten, dass wir zwischen zehn und 20 Yachten pro Jahr ausstatten, die mit unserem Porzellan zwischen 20 und 40 Gäste bewirten. Der größte Auftrag war eine Lieferung, um Events mit bis zu 150 Gästen an Bord zu feiern.

Streifzug: Seit wann sind Sie im Yacht-Geschäft aktiv? Was gab den Ausschlag?

Stefanie Hering: Seit dem Start von Hering Berlin im Jahr 2005 beliefern wir Yachten. Dies wurde durch Privatkunden angeschoben, die uns vielleicht schon aus ihrer Residenz an Land kannten und dann auch für ihre Yacht orderten. Geschätzt werden im Yachting unsere Formensprache und unsere Handwerkskunst. Wir sind eine Manufaktur des 21. Jahrhunderts und haben einen globalen Anspruch.

Streifzug: Sind die Lieferungen an Yachten alles Custom-Lösungen?

Stefanie Hering: Mitunter sind dies maßgeschneiderte Produkte. Gleichzeitig haben wir ein großes Portfolio mit vielen Formen und Designs, das wir für Kunden kombinieren. Die Farben werden oft an das Interieur angepasst.

Streifzug: Welche Ihrer Kollektionen ist denn für Yachten besonders geeignet?

Stefanie Hering: Wir haben etwa „Ocean“ mit dem Hintergedanken entwickelt, dass diese Kollektion gut auf Yachten passen würde. Und tatsächlich mögen Yachteigner das etwas augenzwinkernde Design mit den maritimen Motiven. Für den Einsatz an Bord sind aber mehrere Kollektionen perfekt geeignet: „Blue Silent“ und „Soda“ sind in der Anmutung puristischer als „Ocean“, stützen sich in ihren per Hand aufgetragenen Glasuren und Dekoren aber ebenfalls auf die klassischen Marinefarben. Alle drei Kollektionen können nach Belieben kombiniert und auf Wunsch des Eigners auch erweitert und optisch abgewandelt werden.

Streifzug: Was ist das Besondere an Ihren Kreationen?

Stefanie Hering: Alle meine Kreationen zeigen die absolute Schönheit des Materials! Von Ludwig Mies van der Rohe stammt das Zitat: „Das Material ist schön – wir sollen es zeigen.” Darin liegt auch mein persönliches Postulat, wenn ich entwerfe. Denn: In der Konzentration auf die Essenz liegt die Vollendung der Form. Egal, mit welchem Werkstoff wir Designer arbeiten, meine ganz entschiedene Meinung ist, dass man dem Material Raum zum Atmen und für seine Entfaltung lässt. Ich zwinge dem Porzellan keine Form auf, sondern betone seine Schönheit in einer organisch gewachsenen Gestaltung. Dazu muss man seinen Werkstoff aber eben auch ganz genau kennen. Diese Qualität sieht man in allen Entwürfen, die uns zu Recht am meisten faszinieren: Sie strahlen eine Leichtigkeit, Selbstverständlichkeit und Formschönheit aus, die vom Material und seiner hohen Ästhetik selber lebt.

Streifzug: Wofür steht Ihre Manufaktur?

Stefanie Hering: Hering Berlin ist eine der wenigen authentischen Porzellanmanufakturen weltweit. Für mich bedeutet Manu Factum exzellente Handarbeit in allen Fertigungsschritten, ausgeführt von den Meistern ihres Fachs an deutschem Standort.
Mein Markenzeichen ist Biskuitporzellan und es sind die kühnen, überraschenden Formen, die mich oft an die Grenzen des Machbaren im Umgang mit dem Werkstoff bringen. Aus dem Experiment entsteht Innovation – ich lote die scheinbaren Grenzen in der Bearbeitung von Porzellan immer weiter aus – etwa mit neuen Brennverfahren und Glasuren, die es so bisher überhaupt noch nicht gab. Für diesen mutigen Umgang mit Porzellan, die artifiziellen Entwürfe, die gleichzeitig alltagstauglich und hochfunktional sind, dafür steht Hering Berlin auf dem Weltmarkt.

Streifzug: Was bedeutet für Sie Tischkultur und was gehört dazu?

Stefanie Hering: Ein sehr wichtiges Thema für mich, das sich in den letzten Jahren rasant verändert hat und gerade in der aktuellen Zeit an Fahrt gewinnt, ist das Thema Nachhaltigkeit und Verantwortung – das geht einher mit der gesellschaftlichen Wiederentdeckung von Manufakturarbeit und der zunehmend hohen Wertschätzung von Handwerkskunst, egal in welchem Bereich. Diese Sensibilisierung im Konsumverhalten, dass ich mich bewusst entscheide, Lieblingsstücke kultiviere, die ich immer wieder neu und sehr eklektisch inszeniere, das alles gehört heute für mich zu einer neuen Form von Kultur am Tisch – vom nachhaltig gefertigten Porzellan wie bei Hering Berlin, über liebevoll ausgesuchte Lebensmittel bis hin zu ehrlich zubereiteten Speisen.

Streifzug: Wo können Yacht-Eigner Hering Berlin entdecken? Stellen Sie auf Yacht-Shows aus?

Stefanie Hering: Auf den Superyacht-Messen sind wir meistens mit einem Vertriebspartner vertreten, oft ist dies Glancy Fawcett aus England. Unsere Qualität verbreitet sich ansonsten sehr stark über Mund-zu-Mund-Propaganda. Ich halte das für ein schönes Kompliment.


Kontakt Produktentwicklung: [email protected]

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