Arts

Manu Factum: Die Gestaltung mit der Hand ist das zentrale Moment im Schaffen von Stefanie Hering – nicht nur im Design für ihre von erfahrensten Kunsthandwerkern hergestellten Collectionen mit Tafelporzellan, sondern auch bei den Kunst-Objekten, für die Stefanie Hering von der ersten Idee bis zur Realisierung selbst in der Werkstatt steht. Ob Edition oder Einzelarbeit, Kunstprojekt oder Kollaboration mit anderen Künstlern: Immer entstehen experimentelle Werkstücke, die die Wahrnehmung von Porzellan in der Kunst um eine ganz neue Dimension erweitern.

Die pure Schönheit der Form

Der Dialog mit dem Material Porzellan beschäftigt Stefanie Hering schon, seit sie sich vor dreißig Jahren zur Keramikerin mit Meisterbrief ausbilden ließ: Wo liegen die Grenzen des Machbaren? Wie extrem können Formen gestaltet werden, bevor sie instabil werden? Was geschieht, wenn das Material hauchdünn gezogen oder daumendick in den Brennofen geschickt wird? Noch radikaler als in ihren Design-Collectionen experimentiert Stefanie Hering in ihrer künstlerischen Arbeit mit Formen, Porzellanrezepturen, Glasuren und Brennverfahren. Im Alleingang, oder aber im intensiven Austausch mit Künstlern ganz anderer Disziplinen wie etwa Videokunst oder Performance entstehen Arbeiten von so großer formaler Kraft, dass sie mit internationalen Preisen (u.a. Designpreis der Bundesrepublik Deutschland, ICFF Editors Awards Craftsmanship New York) ausgezeichnet und in den wichtigsten Museen für Porzellankunst – dem Musée National de Céramique in Sèvres oder dem Grassimuseum in Leipzig – ausgestellt werden.